Aus Ihren Angaben bei der Anmeldung und anhand der Daten auf dem Rezept wissen wir bereits, welche Tests wir machen müssen. Dazu werden wissenschaftlich fundierte und standardisierte Testverfahren genutzt. Wie lange es dauert, bis alle Daten erhoben werden können, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Wie alt ist das Kind? Traut es sich bereits, mit der fremden Person zu sprechen? Oder benötigt es einige Zeit, bis es Vertrauen gefasst hat? Diese Zeit geben wir ihm gerne. Wir arbeiten ohne Druck und schauen genau, wen wir da vor uns haben und was das Kind braucht, um sich von Anfang an wohl zu fühlen.
Geht es um die Aussprache, den Wortschatz, um die Grammatik, um myofunktionale Störungen, das Sprachverstehen, um das Hören und Differenzieren von Sprache, um die Stimme oder um ein Stottern? Gibt es Probleme in der Schule beim Lesen und/oder Schreiben? Je nach Bedarf wählen wir die entsprechenden Tests aus. Da die Eltern in der Diagnostik mit anwesend sind, können Kind und Eltern uns in Ruhe kennen lernen und sich ein Bild davon machen, wer wir sind und wie wir hier arbeiten.
Geht es um ein Stottern? Um einen Schlaganfall und dessen Folgen? Geht es um eine Stimmstörung nach einer schweren Erkrankung oder um eine angestrengte Stimme? Oder liegt eine degenerative Erkrankung vor, wie z.B. M. Parkinson oder Multiple Sklerose? Wie arbeiten die Muskeln für Atmung, Stimme, Sprechen, Schlucken? Wurde eine Hörhilfe (Hörgerät, CI) nötig und Sie müssen über Hörtraining den Umgang damit erlernen?
Gerade bei komplexen Störungen - wie nach einem Schlaganfall (bei dem die Stimme, die Atmung, der Sprechfluss, die Wortfindung, die Aussprache, das Lesen, Schreiben betroffen sein können) - ist die Diagnostik sehr aufwendig.
Grundsätzlich gilt aber: Wir arbeiten ursachenorientiert. Das heißt, wir suchen nach der Ursache, um Symptome gezielt bearbeiten zu können. Es nutzt Ihnen nicht viel, wenn wir an einem Symptom (z.B. an der Wortfindung) arbeiten, die Ursache dafür aber unbeachtet bleibt. Dazu muss man ein wenig mehr in die Tiefe gehen - und das dauert vielleicht etwas länger, ist aber effektiver und führt zu besseren Ergebnissen.
Die Ergebnisse der Tests erklären wir Betroffenen/Eltern/Angehörigen anschaulich und verständlich.
So wissen Sie immer, was wir wie und aus welchem Grund in den Stunden mit Ihnen/Ihrem Kind machen. In einem Elterngespräch oder in einer Angehörigenberatung haben wir Zeit für Ihre Fragen und können bei Bedarf natürlich auch Tipps für den Alltag und Informationsmaterial anbieten.
